Moderne Selbstorganisatorische HYPNOSE eröffnet Möglichkeitsräume
in Leben, Beruf und Praxis durch den Zugriff auf
das Wissen,
das Können und
die Kreativität
des Unbewussten. Denn die ganz überwiegende Geistestätigkeit des Menschen läuft unbewusst ab. Während für das bewusste Denken nur eine Kapazität von bis zu 70 bit/sek. errechnet wurde, verfügt das unbewusste Denken über die Fähigkeit, 11 Millionen bit/sek. zu verarbeiten (Spitzer, 2006).
Dementspechend verfügen wir auch über zwei unterschiedliche Gedächtnissysteme: Ein explicites und bewusstes Gedächtnis, dessen Neurotransmitter Dopamin ist, und ein implicites und unbewusstes Gedächtnis, das mit dem Neurotransmitter Serotonin arbeitet und wesentlich umfangreicher ist. (Eric R. Kandel. Auf der Suche nach dem Gedächtnis. 2006 – Eric Kandel erhielt 2000 für diese Forschungen den Nobelpreis für Medizin).
HYPNOSE ermöglicht den Ärzten und Psychotherapeuten einen erweiterten bewussten Zugriff auf das unbewusste Denken seiner Patienten und damit auf dieses implicite Gedächtnis.
Was ist dabei HYPNOSE?
HYPNOSE ist ein Überbegriff für eine Kommunikationskunst, mit der ein hypnotischer Trancezustand im direkten Kontakt mit dem Unbewussten der Person hervorgerufen, vertieft, genutzt und wieder aufgelöst wird. In diesem Trancezustand kann das Bewusstsein mit dem Unbewussten kommunizieren und die Fähigkeiten des Unbewussten abrufen.
Was ist MEDIZINISCHE HYPNOSE?
MEDIZINISCHE HYPNOSE ist dabei die Nutzung der Hypnose und damit der angeborenen und erworbenen Fähigkeiten des persönlichen Unbewussten auf wissenschaftlicher Grundlage zu medizinischen und psychotherapeutischen Zwecken.
Seit wann gibt es HYPNOSE?
Seitdem es Menschen gibt. Die Fähigkeit zur Trance und die Fähigkeit, sie auszulösen ist angeboren. Alle Menschen aller Kulturen nutzen seit alters her täglich HYPNOSE unter den verschiedensten Namen.
Beispiele für Alltagstrance: Sie fahren Auto und können sich anschließend an Teile der Strecke nicht erinnern. Sie tagträumen. Sie beten. Sie schauen beim Zahnarzt auf einen Punkt, um sich zu entspannen und den Schmerz besser aushalten zu können. Sportler machen „Mentales Training“, Manager benutzen „Willpower“ oder „Neurolinguistisches Programmieren“, Psychoanalytiker nutzen „Freies Assoziieren“ usw.
Die Verwendung von HYPNOSE in der Medizin ist historisch für über 7000 Jahre gesichert. (Jovanovic, 1988).
Seit wann gibt es die wissenschaftliche HYPNOSE in der Medizin?
Seit über 230 Jahren. Seit der deutsche Arzt Franz Anton Mesmer sie aus dem religiösen Rahmen in die Medizin überführte. Sein Gutachten über die „Teufelsaustreibungen“ des Pater Gassner für die Bayerische Staatsregierung gilt als die Geburtsstunde der HYPNOSE und der aus ihr hervorgehenden Psychotherapie. Der englische Augenarzt James Braid, der auch als erster in HYPNOSE schmerzfrei operierte, gab ihr 1841 den modernen Namen „HYPNOSE“.
Der amerikanische Psychiater und Hypnoseforscher Milton H. Erickson (1901 – 1980) modernisierte die HYPNOSE und Hypnotherapie und leitete die weltweit anhaltende Renaissance der HYPNOSE ein.
Wissenschaftliche Anerkennung der HYPNOSE.
Während die HYPNOSE als suggestives und beruhigendes Behandlungsverfahren seit Jahrzehnten in Deutschland wissenschaftliche Anerkennung gefunden hatte und im Bereich der Ärztlichen Grundversorgung ein fester Bestandteil der Kassenmedizin ist – u. a. in Form des Autogenen Training als Selbsthypnose – und Teil der Facharztausbildung und der Fortbildung zum Psychotherapeuten ist, wurde sie als Hypnotherapieverfahren im Bereich der Psychotherapie 2006 als Indikationsverfahren anerkannt.
Der Wissenschaftliche Beirat Psychotherapie, das höchste wissenschaftliche Gremium der Bundesärztekammer, der Bundespsychotherapeutenkammer und der Bundes-KV, hat in einem Gutachten festgestellt, dass HYPNOSE über ein fundiertes wissenschaftliches Behandlungskonzept verfügt und ihre Wirksamkeit im Bereich der Psychosomatik und Sucht bewiesen hat.
Gibt es Kontraindikationen?
Ja. Absolute Kontraindikationen sind akute Psychosen und alle Formen akuter Verwirrtheitszustände. Relative Kontraindikationen sind u. a. Demenz und starke Ängste vor Hypnose.
HYPNOSE und menschliche Autonomie.
Hypnose wird fälschlicherweise oft als ein Geschehen phantasiert, in dem ein Mensch die bewusste Kontrolle zu Gunsten eines anderen Menschen, z. B. eines Showhypnotiseurs, verliert. Hypnose ist aber ihrem Wesen nach fokussierte Aufmerksamkeit – also Aktivierung des Geistes – die nach innen in das eigene Denken, Fühlen und Erleben gerichtet wird. Dadurch kommt es zu einer funktionellen geistigen Dissoziation (Janet, 1925), die einen Trancezustand bewirkt. Trance ist ein natürlicher Geisteszustand, wie das Wachbewusstsein oder der Schlaf und lässt sich objektiv im EEG nachweisen.
"Showhypnose"
ist ein Gesellschaftsspiel, in dem die Illusion von Kontrolle und Kontrollaufgabe gespielt wird, damit alle Beteiligten, Zuschauer und Hypnotisierter – nur der Hypnotiseur nicht! – glauben, dass der Wille des Showhypnotiseurs die Macht über den Hypnotisierten übernommen habe. Da Hypnose sich auf der Grundlage angeborener und erworbener Fähigkeiten im Realitätsraum gemäss des psychischen Prozesses der Sich-selbst-erfüllenden-Prophezeiung vollzieht, wird sie im sozialen Spiel „Showhypnose“ verwirklicht und als „Machtspiel“ gespielt. Das „Machtspiel“ ist nur erfolgreich, weil der Hypnotisierte an den Quatsch des „Kontrollverlustes“ glaubt oder aber ein unbewusstes Bedürfnis hat, einen „Kontrollverlust“ zu inszenieren, um ein unbewusstes Bedürfnis zu befriedigen.
Das „Machtspiel“ in der HYPNOSE ist in Wirklichkeit ein Kooperationsspiel, in dem der Hypnotiseur zu 100 % von der Zustimmung des Unbewussten der Person abhängig ist. Sobald der erfahrene Showhypnotiseur eine Person mit kooperationswilligem Unbewussten gefunden hat, - (um eine solche Person zu finden, hat er seine Tricks und Tests) – braucht er nur noch das Bewusstsein der Person überzeugen oder überrumpeln. Dieses „Machtspiel“ hat jedoch blitzartig sein Ende, wenn das Unbewusste des Hypnotisierten nicht mehr mitspielen will. Dann zeigt sich umgehend die reale Machtlosigkeit des Hypnotiseurs! Denn das Unbewusste der Person ist gegenüber dem ICH teilautonom und kann jederzeit aus den Illusionen des bewussten Denkens des Hypnotisierten, dessen Macht-Ohnmachtphantasien der Showhypnotiseur schamlos nutzt, aussteigen. Und es tut das auch sofort, wenn der Showhypnotiseur in seinen Forderungen nur etwas zu weit geht.
Wobei ist HYPNOSE besonders hilfreich?
Selbstentwicklung
➢ Erfolgsmanagement / Ziele erreichen
➢ Berufsgestaltung
➢ Lebensgestaltung
➢ Persönlichkeitsentwicklung
➢ Sport / akademische Leistungssteigerung
Psychotherapie
➢ Psychohygiene / Stressbewältigung
➢ Psychotherapie / Hypnotherapie
➢ Psychosomatik
➢ Verhaltensstörungen / Psychosoziale Störungen
➢ Beziehungsprobleme in Familie und Partnerschaft
Medizin
➢ Medizin
➢ Zahnmedizin
Der wissenschaftlich in Doppelblindstudien nachgewiesene Wirkungsgrad von HYPNOSE beträgt je nach Erkrankung 62 – 74 %.
Grawe et. al., 1994; Revenstorf und Prutlo, 1994; Bongartz, 1999
Dirk Revenstorf / Burkhard Peter, Hrsg.: Hypnose in Psychotherapie, Psychosomatik und Medizin; Springer Verlag;
ISBN: 3-540-67480-2.Dirk Revenstorf: Expertise zur Beurteilung der wissenschaftlichen Evidenz des Psychotherapieverfahrens Hypnotherapie entsprechend den Kriterien des Wissenschaftlichen Beirats Psychotherapie (& 11 Psychotherapeutengesetz): In Hypnose - Zeitschrift für Hypnose und Hypnotherapie, Band 1/Oktober 2006; MEG-Stiftung, Konradstr. 16, 80801 München. (Gutachten des Wissenschaftlichen Beirates Psychotherapie nach & 8,11 Psych/ThG – Anlage 1 + 2; www.Wb.psychotherapie.de.)
Wissenschaftlich gesicherte Wirkung von HYPNOSE bei:
(Revenstorf, 2001)
Somatischen Störungen:
• Immunologie: Warzen, Dermatosen, Ichtyosis, Tumor (Überlebenszeit, Nebenwirkung der Chemotherapie, Tumorschmerzen)
• Vasomotorik: Blutungskontrolle, Durchblutungsförderung, Morbus Raynaud, beschleunigte Wundheilung.
• Neurologie: Amnesien, Rehabilitation von Hirnläsionen.
• Somatoforme Störungen: Morbus Crohn / Colitis ulzerosa, Asthma, Heuschnupfen, Hypertonie.
Schmerzen:
• akuter Schmerz: Geburtshilfe, operative Eingriffe, postoperative Schmerzen, Migräne, Kopfschmerz, Zahnmedizin usw.
• chronischer Schmerz: Krebsschmerz, chronische Schmerzen aller Art.
• somatoformer (psychischer) Schmerz: Chron. Schmerzen, Migräne, Kopfschmerz u. a.
Psychosomatische Störungen:
• Somatoforme Störungen jeder Art
• Morbus Crohn
• Colitis ulzerosa
• Asthma
• Neurodermatitis
• Heuschnupfen
• Hypertonie
Psychoneurotische Störungen:
• Angststörungen und Phobien.
• Zwänge.
• Depressionen.
• Posttraumatische Störungen.
• Dissoziative Störungen.
• Schlafstörungen.
• Süchte.
Verhaltensstörungen:
• Verhaltenstörungen – allgemeine.
• Essstörungen.
• Nägelkauen.
• Bettnässen.
• Rauchen.
Akademische und sportliche Leistungsverbesserung.
Was ist Selbstorganisatorische HYPNOSE?
Mesmer, Braid, Liebeault, Bernheim, Janet, Coue und Forel gelten als Begründer der frühen Tradition der Hypnose, heute KLASSISCHE HYPNOSE genannt. Sie ist durch die Bevorzugung von direkten Suggestionen gekennzeichnet.
Dabei machte sich der Therapeut eine Vorstellung von dem, was für den Patienten möglicherweise nützlich sein könnte, versetzte diesen in HYPNOSE und suggerierte eine Reaktion oder Veränderung. Wenn das Unbewusste Denken des Patienten bereit war, die Suggestionen anzunehmen, wurden sie vom Unbewussten umgesetzt und eine Besserung oder Heilung setzte ein – sofern das Bewusstsein (!) diese zuliess.
Die STRATEGISCHE HYPNOSE nach Milton H. Erickson wurde von diesem in der Zeit von etwa 1938 bis 1980 schrittweise entwickelt. Sein Vorgehen revolutionierte die HYPNOSE und führte zu ihrer weltweiten Renaissance.
Der erweiterte und vertiefte Ansatz der SELBSTORGANISATORISCHEN HYPNOSE entstand schrittweise in den Jahren ab 1970 aufgrund der Zusammenarbeit von Erickson mit den Systemischen Familientherapeuten. Dadurch kam die Hypnotherapie in die Verbindung mit der Systemtheorie und der Wissenschaftlichen Selbstorganisationstheorie. Später fand dann auch die Synergetik, die Wissenschaft vom Zusammenwirken, Eingang in die Hypnotherapie.
1988 entwickelte dann Götz Renartz vor diesem Hintergrund die erste in sich geschlossene selbstorganisatorische Hypnotherapiestrategie – die Zauberwiesenstrategie. Inzwischen arbeiten über 3500 Hypnotherapeuten mit dieser Methode, die sich in der Therapie der Erwachsenen und Kinder, aber auch in der Selbsttherapie bewährt hat.
Durch die Berücksichtigung der Forschungsergebnisse der Synergetik, der Wissenschaft von der Selbstorganisation, insbesonders der Ordnertheorie von Hermann Haken aus der Synergetik, entstand dann 1996 die erste strukturierte selbstorganisatorische Behandlungsstrategie durch Götz Renartz.
1998 entwickelte Götz Renartz eine selbstorganisatorische Hypnosemethode zur Persönlichkeitsentwicklung.